Die Landwasser beschert mit ihrem Wasserreichtum dem Vater Rhein seine Potenz. Ihr wasserreichster Quellbach ist der Dischmabach. Zusammen mit der Albula hilft die Landwasser, dass der Hinterrhein der stärkere Rhein-Quell-Fluss ist als der Vorderrhein.
Kurz vor der Mündung der Landwasser in die Albula ob Bad Alvaneu überquert der imposante Landwasser-Viadukt die Landwasser. Der Viadukt ist UNESCO-Weltkultur-Erbe. Wie ein kleines Kind habe ich mich schon am Vorabend beim Einschlafen gefreut, unter diesem erhabenen Bauwerk hindurch zu schreiten. Danach ist es auf rassigem Weg nach Wiesen-Station und durch die ebenfalls spektakuläre Zügenschlucht nach Monstein-Station weiter gegangen.
Die Glatt ist der Fluss der dynamischsten Wirtschaftsregion der Schweiz, dem Glattal mit seiner rasch wachsenden «Glattal-Stadt». Diese Region wird durch Autobahnen, Eisenbahnlinien, dem internationalen Flughafen Zürich-Kloten sowie Infrastruktur-Hoch-Bauten wie dem Heizkraftwerk Aubrugg geprägt. Das Bild zeigt, dass die Natur trotz aller Bauwerke ihre Nischen findet. In meiner zweiten Etappe von Niederglatt bis zum Greifensee habe ich den Ursprung der Glatt erreicht.
Das Ofenloch hat den Ruf des Grand Canyon der Ostschweiz. Dort ist der Ursprung des Flusses Necker. Klassisch ist es, vom Ampferenboden teilweise durch das Bachbett zum Ofenloch zu marschieren. Ich bin auf ebenfalls fordernden Pfaden via Neuwald in das Ofenloch abgestiegen und nach Querung des Bachbettes auf der anderen Seite wieder aufgestiegen. Zur abenteuerlichen Stimmung im Canyon gehört, dass dieser wie ein Trichter Stimmen und sogar Musik von weit weg auf irritierende Art und Weise verstärkt. Gute Fitness und Trittsicherheit sind empfehlenswert.
Landende Flugzeuge prägen stark das Zürcher Unterland. Dies habe ich heute erneut erfahren, als ich nach vielen Jahren wieder der Glatt entlang gewandert bin. Für das Glatt-Projekt folge ich ihrem Lauf flussaufwärts, von ihrer Mündung an beim Kraftwerk Eglisau zwischen Rheinsfelden und Zweidlen. Die Glatt bietet wie alle Flüsse in zivilisatorisch stark gestalteten Landschaften immer wieder natürliche, erholsame Winkel, heute vor allem zwischen Glattfelden und Hochfelden. Wegen dem stärker werdenden Regen habe ich in Niederglatt aufgehört und unter dem Perrondach des Bahnhofs Schutz gefunden. Dort ist mir die Aufnahme des landenden Flugzeugs in Kombination mit den Bahnanlagen im Vordergrund gelungen.
Wer einen naturbelassenen Fluss beobachten will, folgt dem Lauf der Orbe vom Lac de Joux bis zum Lac des Rousses. Die Orbe beginnt mit ihrem Abfluss vom Lac des Rousses im französischen Jura. Sie mäandriert in vielen kleinen Schlingen bis zum Lac de Joux. Das französisch-schweizerische Flusstal bietet Anschauung, wie eine unberührte Fluss-Landschaft aussieht. Die Orbe wird – wie im Bild oben sichtbar – von einem breiten Saum einer Ried- und Moorlandschaft umgeben. Vom erhöhten Wanderweg oder Strässchen aus ist immer wieder sichtbar, wie das schlangenartige Band der Orbe aus dem grünen Dickicht blitzt.
«Leben wie Gott in Frankreich!» Dieser Spruch hat etwas von sich. Ich habe gegen Schluss meiner finalen Orbe-Etappe von Le Brassus nach La Cure bei kleinen Geschäften in Les Rousses mir ein delikates Vesper für die lange, nächtliche Heimfahrt nach Zürich besorgt.
Mehr über meine letzte Orbe-Etappe und die Orbe auf:
Auf meinem Weg von Lütisburg nach Brunnadern-Neckertal bin ich an der ehemaligen Armenanstalt von Anzenwil vorbeigekommen. Das Schild klärt auf, dass Arme damals praktisch entrechtet und der Willkür von Heimleitungen ausgesetzt waren. Das Neckertal ist eine hügelige, kleinräumige Kultur- und Naturlandschaft, die zur Region Toggenburg zählt. Die Einheimischen nennen den durch das Tal strömenden Necker liebevoll Necki.
Auf meinem Weg zur Sorgento di Brenno am Lukmanier bin ich zuerst einen steilen, felsigen Pfad nach Camperio hinaufgestiegen. Bei der nächsten Steilstufe ist der Bergweg teils in einem Bachbett verlaufen. Die Anstrengungen sind mit einer atemberaubenden Aussicht auf die verschneiten Berge belohnt worden. Ich habe nichts mehr vom Kribbeln in den Beinen verspürt, die MS ist wie verflogen gewesen und habe mich nach kurzer Rast munter an die nächste Steilstufe nach Acquacalda gemacht. Aber dann ist ein tosender Bergbach gekommen, über den nackte Brückenpfeiler führen. Mit je zwei Ausfallschritten habe ich es bis zum zweiten Pfeiler geschafft. Der Erfolg des dritten, noch weiteren Ausfallschrittes ist mir zu unsicher gewesen. Ich bin umgekehrt und habe mich gewundert, wie es die Biker-Gruppe vollbracht hat, die mich kurz zuvor gekreuzt hat. Klar: Mountainbiker scheuen weder Tod noch Teufel! Ich will jedoch das Risiko kontrollieren können.
Ist es das gewesen? Gibt es Alternativen? Eines ist klar: Der Bus bis oberhalb der kritischen Stelle ist keine Lösung. Das Ziel ist aus eigener Kraft zu erreichen. Wie es ausgegangen ist, steht im Logbuch:
Das Bild zeigt die Vereinigung von Quellbächen zur Muota neben der Talstation der Glattalp-Bahn. Ab dort wird laut Landkarte und Wikipedia das Fliessgewässer Muota genannt. Beachtet das Steinmannli! Einheimische Stimmen sehen dies anders. Für sie beginnt die Muota viel weiter oben am Alplersee (als Ruosalpbach). Solche Meinungsdifferenzen machen die Sache interessant.
Die gemütliche Wanderung von Muotathal zum Saliboden ist für mich nach Tagen mit starkem Kribbeln und Einschlafen von Extremitäten richtig gewesen und hat mir gut getan. In der Alp beim Saliboden habe ich köstlichen Käse gekauft und ich bin mit Kaffee sowie frischem Alpenrahm verwöhnt worden.
Die Muotathaler sind nicht nur für ihre Wetterschmöcker bekannt, sondern sie verfügen offenbar auch über Witz und sie können über sich selber lachen. Angesichts des unsicheren September-Wetters habe ich mich der einfach zu absolvierenden und nahe gelegenen Muota angenommen. Auf der Etappe von der Muota-Mündung in den Vierwaldstättersee nach Muotathal ist ein schönes Wegstück als Muotataler Witzwanderweg gestaltet.
Mehr über die Muota wird später diesen Herbst auf der Website aufgeschaltet sein.
Am 5. September 2015 lädt der Verein Idee Reppisch zum Tag der Reppisch ein. Die Gemeinden, Vereine, kantonale Amtsstellen und die Kaserne Birmensdorf machen mit und informieren die Bevölkerung anhand von Informationsständen. Das Bild zeigt den Stand des Natur- und Vogelschutzverein Birmensdorf. Einzelne Festwirtschaften laden zum Verweilen ein. Für mich ist der Tag der Reppisch eine Gelegenheit, diesem kleinen Fluss vor meiner erweiterten Haustür in einem Zug entlang zu wandern.
Das Reppisch Logbuch wird später im Herbst 2015 aufgeschaltet.