Der Begriff Zervreila steht in erster Linie aufgrund der Benennung des entsprechenden Berges, aber auch für ein nach ihm benannten Stausee und Kraftwerk. Auf dem Weg von Vals nach Zervreila böte die Alte Zerfreilastrasse ein besonderes Erlebnis. Sie ist jedoch wegen Steinschlag gesperrt. Ich habe sie trotzdem begangen, weil für Fussgängerinnen keine Alternative angeboten worden ist. Ich will keine Lücken in meinem mehrtausend Kilometer langen Fussweg-Netz entlang der Schweizer Flüsse haben. Begehen ist möglich: Angesichts der vereinzelten Steinbrocken auf dem Weg und der heruntergerissenen Geländer auf eigenes Risiko.
Von der riesigen Broye-Ebene mit der Broye und ihren Nebenflüssen Arbogne und Petite Glâne gelange ich in das bewaldete Vallée de la Petite Glâne. Der Fluss ist nicht mehr kanalisiert, sondern fliesst durch dieses Naturreservat weiter oben natürlich, darf sogar mäandrieren.
Entlang der Petite Glâne gibt es keine offiziellen Wanderwege. Ich muss die Routen auf der Karte selber zusammensuchen. Da ist auch ein verbuschter, etwa 1,6 Kilometer langer Feldweg darunter. Gehen durch kniehohes Gras fühlt sich an wie Schneeschuhlaufen. Ich wende dieselbe Technik an. Weit hinten kommt das freiburgische St-Aubin in Sicht.
Auf meinem Marsch durch die Prärie des Kantons Freiburg bin ich an der zauberhaften Quelle der Arbogne angekommen. Ich habe mich wie in einem Regenwald gefühlt. So fantastisch schön habe ich das nicht erwartet.
Ein Eselgespann ist nicht alltäglich. Es begegnet mir auf meiner Arbogne-Etappe von Cousset nach Torny-le-Grand. Der Charakter der Landschaft ändert auf meiner Etappe. Floss die Arbogne unten mit stark verbuschtem Ufer durch Wiesenland, so kommt sie mir heute durch ein bewaldetes Tal entgegen.