Abenteuerweg am Obersee

Bild des Tages 9. April 2018:

 

Ich runde meine Wegstrecke zwischen Horgen und Linthal mit einer Wanderung von Lachen via Nuolen nach Grynau ab. Ich will endlich erfahren, wie es „hinter“ dem Buchberg aussieht, der von der Eisenbahnlinie nach Chur die Aussicht an den  Obersee „versperrt“. Früher im Jahr bin ich für diese Tour nicht körperlich bereit gewesen und die Bedingungen für diesen Abenteuerweg sind zu nass gewesen. Ich habe zuerst mehrere trockene, föhnige Tage abgewartet.

 

Vom Bahnhof Lachen habe ich den Wanderweg nach Nuolen genommen. Nach dem Passieren der Brücke über die Wägitaler Aa und dem Flugplatz Wangen-Lachen führt der Weg durch ein Naturschutzgebiet, in dem Kiebitze leben. Drei mit Riesenkameras ausgerüstete Männer beobachten sie. Ich selber sehe zwei Exemplare, aber meine kleine Kamera ist für das Zoomen zu schwach.  

 

In Nuolen gehe ich bei der Kreuzung nahe der Bushaltestelle nach links und folge dieser Strasse am Kibag-Hafen vorbei. Danach zweige ich in das Strässchen nach links ab, das mit Sackgasse bezeichnet ist und auf den Kuster-Steinbruch hinweist. Der Steinbruch der Firma Kuster wird auf der Karte witzig mit Guntliweid bezeichnet. Denselben Namen trägt ein Ledischiff im Kibag-Hafen. Ich raste auf einem der Steinblöcke. Bis dahin komme ich ohne Hilfe der Stöcke aus, ab dort werden sie nötig.

 

Danach verengt sich das Strässchen zu einem schmalen Ufer-Pfad. Gutes Schuhwerk ist von Vorteil. Links spiegeln sich die Wellen des Obersees, rechts erhebt sich der Steilhang des Buchbergs. An diesem Montag kommt mir nur ein Mann entgegen. Sonst ist alles still. Ich komme einigermassen gut voran. Die Bäume des Sturms Burglind sind weggeräumt. Ab den Hütten mit einem als privat bezeichneten Strandplatz sowie einem mit einem Club St. Meinrad bezeichneten Blockhaus ist der Wald jedoch nicht aufgeräumt. An mehreren Stellen liegen Baumkronen auf dem Weg. Ich muss in den Hang hinauf und um die aufragenden Riesenwurzeln der entwurzelten Bäume herumgehen. Ich bin froh, Jeans, eine feste Windjacke und Handschuhe zu tragen, um über die Baumstämme zu klettern, äste beiseite zu schieben. Stege über Bäche sind eingebrochen und ich muss sie vorsichtig queren. So geht es, bis ich bei einem kleinen Wiesenplatz Frauen und spielende Kinder entdecke. Dahinter ist bereits die Bätzimatt sichtbar. Als ich ankomme, brechen sie auf und gehen Richtung Grynau. Ich muss nach dem kräfteraubenden Weg zuerst rasten.

 

Ich glaube, das Gröbste sei vorbei. Es kommen keine eingestürzten Bäume mehr, dafür ein mit einem Stahlseil gesicherten Felsblock über dem See. Danach habe ich es endlich geschafft. Der Abenteuerweg geht bei der Bätzimatt nach links in einen angenehmen Kiesweg. Dahinter münden der Linthkanal sowie der ihm vorgelagerte Nebenkanal in den Obersee. Danach ist es nicht mehr weit bis Grynau mit seinem Schloss und Gasthof. Die offizielle Wegzeit von Lachen bis Grynau auf dem ordentlichen Wanderweg über den Buchberg beträgt 3 Stunden 50 Minuten. Mindestens so viel Zeit muss für diese abenteuerliche Route entlang des Seeufers gerechnet werden.

 

Ein Appell an Euch, nachdem ich das am Seeufer unterhalb dem Buchberg gesehen habe: Geht und fährt nicht in den Wald, wenn die Wetterstationen eine Sturmwarnung herausgeben. Es muss sich wie der Weltuntergang angefühlt haben, als der Orkan Burglind wütete.  

 

 

Felsblöcke von Ponte Brolla

Bild des Tages 2018:

 

Ich habe meiner Cousine die bekannten Felsblöcke von Ponte Brolla im Flussbett der Maggia zeigen und meine Maggia Dokumentation mit einem Bild ergänzen wollen. In einer Halbtagswanderung sind wir vom Bahnhof Locarno losgezogen, dem See entlang zum Maggia-Delta gelaufen und dann bis Solduno die Maggia hinauf. Dort haben wir die Brücke nach Losone überquert und sind bis zur Melezza-Einmündung gekommen, haben die Melezza überschritten und sind durch ein Urwald-ähnliches Palmenwäldchen nach Tegna aufgestiegen.  Von dort ist es nicht mehr weit nach Ponte Brolla mit den riesigen Felsblöcken und Felswänden gewesen. Der Bus hat uns zurück nach Locarno gebracht.

 

Mehr über die Maggia auf:

http://www.fluss-frau.ch/maggia.html

 

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Vom Naturschutzgebiet in die Banlieu

Bild des Tages 2. April 2018:

 

Von La Plaine gehe ich bis zum Steg unterhalb der Eisenbahnbrücke über den Nebenfluss Allondon. Nach dem Steg folge ich jedoch nicht dem Wanderwegzeichen, sondern gehe den Pfad hinunter Richtung Rhone. Dieser Uferpfad verläuft durch das Naturschutzgebiet Teppes de Verbois. Linkerhand liegen Weiher und Aussichtspunkte, rechterhand fliesst die Rhone und es erheben sich am gegenüberliegenden Ufer Felswände. Nach dem Photovoltaik-Park und der Kraftwerkwerkzentrale überschreite ich die Strasse über den Staudamm. Der Rechen des Staudamms hält Inselchen an Schwemmholz und Abfall auf.

 

Hinter der Kehrrichtverbrennung geht ein Pfad wieder ans das Rhoneufer und beim Haltestellenhäuschen der Brücke von Peney raste ich. Ab der Brücke von Peney kann ich auf dem offiziellen Wanderweg „Sentier du Rhône“  den Fluss hinauf gehen. Der Weg ist mit Ausnahme eines Abschnittes im Bois de Chatillon gut begehbar. Dort ist der schmale Pfad  wegen des Waldbodens und der Mountainbiker zu einer matschigen Buckelpiste für Radquerfeldein-Fahrer verkommen. Tiefe, matschige Rillen durchfurchen ihn und in den Vertiefungen der Buckel liegt Wasser. Für Wandersleute ist das eine Zumutung. Der Wanderweg durchquert weitere Naturschutzgebiete. Je näher er in dichter besiedeltes Gebiet kommt, umso mehr Leute frequentieren ihn. Ich beende die Wanderung bei Le Lignon. Auf einer Fussgängerbrücke gelange ich an das andere Rhone-Ufer und bin überrascht, in eine Riesenüberbauung zu gelangen, die mir wie eine französische Banlieu vorkommt. Trotz Wanderwegzeichen habe ich Mühe, im Labyrinth dieser gigantischen Gebäuderiegel zur Bushaltestelle zu gelangen. Die Einheimischen zeigen mir freundlicherweise den Weg.

 

Für die heutige Route müssen gut drei Stunden veranschlagt werden. Ein schöner Rastplatz liegt am Rande der Teppes de Verbois nahe dem Photovoltaik-Park. Unterwegs gibt es immer wieder Sitzbänke zum Rasten.

 

 

 

Frohe Ostern

 Bild des Tages 31. März 2018:

 

Bei meinem täglichen Treppenlauf erfreue ich mich in der österlichen Zeit an dieser Wohnungstür, die von einem lieben Hausbewohner-Paar einige Stockwerke weiter oben geschmückt worden ist.

 

Positiv zu vermerken gilt, dass ich es geschafft habe, nach langer Zeit wieder dreimal ohne Hilfe der Stöcke via Hohenstein auf den Uetliberg zu steigen. Dies stärkt die Muskeln und unterstützt die Motorik. 

 

Woher stammt das Wasser der Glatt?

Bild des Tages 24. März 2018:

Die Frage nach der Herkunft der Glatt würden viele mit Greifensee beantworten. Das Wasser des Greifensees stammt jedoch hauptsächlich aus dem Pfäffikersee und wird vom Aabach in den Greifensee transportiert. Mit einer lieben Kollegin bin ich dem Aabach von seiner Mündung in den Greifensee bis zu seinem Abfluss aus dem Pfäffikersee gefolgt. Wir haben eine historisch spannende Industrielandschaft entdeckt, das markante Aatal durchstreift und das fantastische Robenhauser Ried unter der wärmenden Märzsonne genossen. Ich habe die Story im Glatt-Logbuch hinterlegt.

 

Mehr über die Glatt auf:

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Im Schneckentempo durch Glarus Süd

Bild des Tages 10. März 2018:

Ohne Stockhilfe geht es nur sehr langsam voran, dafür beachte ich Details wie das Schneckenhaus beim Glarner Steinpfad südlich von Schwanden. Ich streife durch noch mehr Ortschaften mit originellen Namen. Die ehemaligen Fabrikgebäude der einst blühenden Glarner Textilindustrie stehen meistens leer oder sind wie in Linthal zu Wohnzwecken umgewidmet worden. Eine Ausnahme bildet die noch aktive Textilfabrik Daniel Jenny in Haslen, die mit eigener Wasserkraft betrieben wird.

 

Die Wegzeit Schwanden bis Linthal wird mit drei Stunden angegeben. Trotz tagelangem Föhnwetter hält sich der hartgetretene und halbgefrorene Schnee auf einigen Wegstücken hartnäckig. Ich laufe deshalb lange Ausweichrouten auf verkehrsarmen Nebensträsschen und die anderen Wandersleute tun es auch. Von Schwanden bis Haslen und zur Textilfabrik Jenny ist der Wanderweg asphaltiert. Von Nidfurn am anderen Ufer bis Luchsingen ist der Wanderweg zu halbgefrorenen Schnee getreten. Ich steige hinter der Textilfabrik zum Dorf Haslen auf und gehe das Nebensträsschen nach Hätzingen entlang. Von Hätzingen bis Diessbach muss ich auf das westliche Ufer weichen und den nur auf kurzen Stücken mit hart getretenem Schnee bedeckten Wanderweg nach Diessbach nehmen. Ab Diessbach und Betschwanden kann ich via Rüti wieder Nebensträsschen und Radweg nach Linthal nehmen.

 

Mein Schneckentempo regt zum Denken und Fragen an: Warum bringt es das Industrietal Glarnerland im Gegensatz zum St. Galler Rheintal nicht fertig, neue, zukunftsträchtige Industrien anzusiedeln? Warum werden die riesigen, leerstehenden Industriegebäude nicht mit neuartigen Initiativen des Arbeitens und Wohnens belebt?

 

 

 

Adler Bräu in Schwanden

Bild des Tages 5. März 2018:

 

Heute wandere ich nur den kurzen Weg nach Schwanden, weil ich danach noch in Glarus gemütlich Kaffee trinken will. Weitere Industriebetriebe passiere ich auf dem Weg: die Grünthal Pharma in Mitlödi und danach bald die Kunststoff Schwanden sowie auf dem anderen Ufer die Adler Bräu und die Fridolin Druck.

 

Sowohl bei der Textildruck Mitlödi AG als auch bei der Adler Bräu in Schwanden können Produkte ab Fabrik gekauft werden. Bei der Läderach Schokoladefabrik in Ennenda sind Besichtigungen möglich. Der Fabrikladen liegt in Bilten.

 

Die Wanderung von Näfels bis Schwanden sollte in drei bis dreieinhalb Stunden möglich sein.

 

Alpine Industrielandschaft

Bild des Tages 4. März 2018:

 

Es geht Stock-los weiter. Die Wanderung von Näfels nach Mitlödi führt durch eine alpine Industrielandschaft. In Netstal dampft es aus der Papierfabrik Netstal. Ich bleibe auf der Seite der Kalkfabrik Netstal. Der Uferweg streift nur den Kantonshauptort Glarus. In Ennenda bewundere ich die architektonisch geschmackvollen, ehemaligen Arbeiterhäuser. Ich folge dem Fridliweg, der wegen einer Baustelle ruppig und danach wegen einem Schattenhang schmierig ist. Der einfachere Uferweg würde an der ehemaligen Textildruckerei Fröhlich vorbeiführen. Von Ferne sehe ich noch das Hauptwerk der Schokoladenfabrik Läderach in Ennenda. Aus feministischer Sicht muss das Anna Göldi Museum in Ennenda erwähnt werden. Es ist nur im Sommerhalbjahr geöffnet.

 

Nach einer Brücke geht es einfach nach Mitlödi. Der von mir bei der ersten Begehung benutzte Uferweg ist wegen einem Hangabbruch gesperrt. In Mitlödi taucht zuerst die Mitlödi Textildruck AG auf. Sie produziert und exportiert immer noch in alle Welt. Weil ich wegen des SP-Wahlfestes zeitig zu Hause sein will, höre ich heute auf.

 

 

Bunker als Stall getarnt

Bild des Tages 25. Februar 2018:

 

Ab Ziegelbrücke gehe ich entlang dem Linthkanal bis zur Brücke bei Weesen, oberhalb der die Linth aus dem Walensee fliesst. Ich kürze den Weg zum Escherkanal ab, indem ich oberhalb des Bahnhofs Weesen die Unterführung unter die Bahnlinie nehme und danach auf einem Strässchen via Autobahn-Unterführung auf die südliche Seite gelange. Nach einem Hof zweige ich auf ein Strässchen Richtung Gäsi ab und erreiche den Escherkanal. Er ist dort im Zuge der Sanierung 2013 ausgeweitet worden. Die Minustemperaturen haben an der Felswand an der östlichen Seite des Kanals Strukturen wachsen lassen. Ich gehe den Escherkanal hinauf bis zur Brücke von Mollis nach Näfels. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde für das Reduit ein Bunker gebaut und als Stall getarnt. Heute befindet sich darin das Auditorium der Linth-Escher-Stiftung. Eine Frau mit Hund begleitet mich das letzte Stück bis zum Bahnhof Näfels. Sie macht mich darauf aufmerksam, dass auch andere Ställe getarnte Bunker seien und in den Felsen entlang des Escher-Kanals weitere Bunker eingebaut wurden. Unterhalb von Näfels ist die Linth als Escher-Kanal kanalisiert worden. Gesunde sollten die heutige Wanderung in zweieinhalb bis drei Stunden schaffen.

 

 

Das Linthwerk

Bild des Tages 18. Februar 2018:

 

Die Wanderwegzeit von Grynau bis Ziegelbrücke ist mit 2 Stunden 50 Minuten angegeben. Das dürften gut 11 Kilometer sein, die längste Distanz, die ich seit langer Zeit ohne Stockhilfe gehe. Der Weg entlang dem 2013 restaurierten Linthkanal ist flach und gekiest, ideal, um in den Takt zu kommen. Der Landgasthof Schloss Grynau ist zu, jener beim Giessen Benken ist offen, aber ich kehre nicht ein, sondern pausiere kurz auf den Sitzbänken entlang des Weges. Erwähnenswert ist die renaturierte Ausweitung beim Naturschutzgebiet Hänggelgiesse.

 

Ich werde wegen meines klobigen Ganges unterwegs angesprochen. Ein Jogger holt mich bald ob Grynau ein und er sagt, dass er die Strecke seit dem Schloss für mich gelaufen sei. Er laufe für MS-Kranke und Querschnittgelähmte und das würde mir jetzt gut tun. Ich danke ihm und antworte ihm, ihn ins abendliche Gebet einzuschliessen. Ein 77jähriger Einheimischer aus Benken kommt mit mir ins Gespräch. Er geht jeden Tag aus gesundheitlichen Gründen hinaus. Er erzählt mir, dass früher Pferde Schiffe auf dem Linthkanal vom Obersee in den Walensee gezogen hätten. Entlang des Kanals stehen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg und sie bildeten mit dem Kanal dort das Reduit. Im Kriegsfall wäre geplant gewesen, die ganze Linthebene unter Wasser zu setzen.

 

Ich schaffe die Strecke ohne Hilfe der bereit gehaltenen Stöcke und komme glücklich und müde in Ziegelbrücke an.

 

 

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