Bild des Tages 10. März 2018:
Ohne Stockhilfe geht es nur sehr langsam voran, dafür beachte ich Details wie das Schneckenhaus beim Glarner Steinpfad südlich von Schwanden. Ich streife durch noch mehr Ortschaften mit originellen Namen. Die ehemaligen Fabrikgebäude der einst blühenden Glarner Textilindustrie stehen meistens leer oder sind wie in Linthal zu Wohnzwecken umgewidmet worden. Eine Ausnahme bildet die noch aktive Textilfabrik Daniel Jenny in Haslen, die mit eigener Wasserkraft betrieben wird.
Die Wegzeit Schwanden bis Linthal wird mit drei Stunden angegeben. Trotz tagelangem Föhnwetter hält sich der hartgetretene und halbgefrorene Schnee auf einigen Wegstücken hartnäckig. Ich laufe deshalb lange Ausweichrouten auf verkehrsarmen Nebensträsschen und die anderen Wandersleute tun es auch. Von Schwanden bis Haslen und zur Textilfabrik Jenny ist der Wanderweg asphaltiert. Von Nidfurn am anderen Ufer bis Luchsingen ist der Wanderweg zu halbgefrorenen Schnee getreten. Ich steige hinter der Textilfabrik zum Dorf Haslen auf und gehe das Nebensträsschen nach Hätzingen entlang. Von Hätzingen bis Diessbach muss ich auf das westliche Ufer weichen und den nur auf kurzen Stücken mit hart getretenem Schnee bedeckten Wanderweg nach Diessbach nehmen. Ab Diessbach und Betschwanden kann ich via Rüti wieder Nebensträsschen und Radweg nach Linthal nehmen.
Mein Schneckentempo regt zum Denken und Fragen an: Warum bringt es das Industrietal Glarnerland im Gegensatz zum St. Galler Rheintal nicht fertig, neue, zukunftsträchtige Industrien anzusiedeln? Warum werden die riesigen, leerstehenden Industriegebäude nicht mit neuartigen Initiativen des Arbeitens und Wohnens belebt?