Heute geht es teils regnerisch und teils ruppig nach Biaufond. Ich sehe kaum etwas vom Doubs, weil der Weg weit oben verläuft. Die französische Seite von La Goule nach Biaufond ist schöner, aber felsiger, steiler, anspruchsvoller. Da ist die Schweizer Seite bei teils regnerischen Verhältnissen einfacher. Immerhin lacht die Sonne bei der Ankunft am Lac de Biaufond.
Zieht dieser Fischer für das Nachtessen im Hotel de la Bouège die Forellen aus dem Doubs? Eher nicht! Die Forellen des Hotels stammen auch vom Doubs, und zwar von Soubey. Dank dem Hotel habe ich die lange Etappe von Goumois nach Biaufond in zwei komfortable Etappen unterteilen können.
Nach meiner Ankunft in Rossa unternehme ich einen Rundgang durch das malerische Rossa. Es ist die oberste, mittels öffentlichem Verkehr erschlossene Ortschaft des Calancatals.
Um meine Kondition für künftige, harte Fluss-Etappen zu stärken, bin ich von Arth-Goldau aus via den Flanken des Gnipen und dem Ochsenboden zur Bahnstation Zugerberg gelaufen. Vor allem der steile, sportliche Aufstieg bis zum Ochsenboden war für meine Motorik fordernd. Danach hat sich der bequemere Wanderweg noch lange bis zum Zugerberg hingezogen. Da bin ich auf einer Rast auf einer Sitzbank unterhalb Früebüel froh gewesen, dass sich ein Mauswiesel zu mir gesellt und mich unterhalten hat. Danach ist es meinen Beinen besser gegangen und ich habe den Weg über das wunderbare Hochmoor mit seiner Blumenpracht am Ewigstafel vorbei genossen.
Hier habe ich das Gefühl, das Mauswiesel spreche zu mir: Mach weiter so Liliane. Du musst allerdings Deine Brust- und Bauchmuskeln immer stärker anspannen und Dein Hinterteil kräftiger anziehen, um stabiler und flinker zu gehen. Denke dabei an mich und meine schön weisse Brustpartie! Dann klappt es vielleicht besser. Tschau, Dein Wiesel vom Walchwilerberg.
Die Wanderung von Selma nach Rossa im Calancatal ist eine gemütliche wie landschaftlich reizvolle Sache. Nicht mehr weit vom Tagesziel Rossa habe ich den Hagelsturm meines Lebens erlebt.
Was gibt es Schöneres an einem heissen Tag als eine enge Klus mit einem schäumenden Wasserfall hinauf zu laufen? Gleichzeitig habe ich eine weitere Etappe zurückgelegt, um die mir vertraute Kander nachträglich für die Website zu dokumentieren.
Von einem kleinen Geländevorsprung unterhalb der Siedlung Vanescha kann das Quellgebiet des Glenners überblickt werden. An den Flanken des Piz Terri und benachbarter Berggipfel entspringen zahlreiche Quellbäche und vereinen sich unterhalb von Vanescha zum Glenner. Die alte Siedlung Vanescha mit seiner 400-jährigen Kapelle ist eine Sehenswürdigkeit.
Heute laufe ich von Vrin nach Puzzatsch hinauf, um an der Greina zu schnuppern. Bis Puzzatsch führt ein Alpinbus die Wandersleute hinauf. Von dort geht es via Diesrut-Pass in die Greina-Hochebene. Eine happige Sache, wie der Hintergrund des Bildes zeigt.
Nach einer einfachen Nachmittagswanderung bin ich an der Quelle des kleinen, reizenden Flüsschen Petite Glâne angekommen. Auf der letzten Wegstrecke haben mich Bremen gehörig zerstochen. Ich habe entlang deren Lauf verträumte Provinznester mit Schlössern gesehen wie auch den Militärflugplatz Payerne, das Hauptquartier der Schweizer Luftstreitkräfte.
Das Rauschen des Glenners begleitet mich den ganzen Tag. Gut sichtbar ist der tief in das Tal eingeschnittene Alpenfluss auf meiner Etappe von Uors nach Vrin nur auf der Brücke von Surin nach Vrin.