Tief im Genfer Hinterland

Bild des Tages 28. Januar 2018:

 

 

Weil ich eine flussnahe Route entlang der Rhone erarbeiten will, nutze ich mein Aufbautraining nach meiner Zeh-Verstauchung für dieses Projekt im tiefen Hinterland des Kantons Genf. Zwischen Chancy und Aire-la-Ville gibt es keinen offiziellen Wanderweg entlang dem Ufer. Es gibt jedoch gestrichelte Feldwege und dazu sind Karten im Massstab 1 : 25‘000 erforderlich.

 

Ich entdecke, dass dieses Gebiet, das Rade et Rhone genevois genannt wird, ein international bedeutendes Feuchtgebiet für zahlreiche Zugvögel-Arten ist. Ich starte wieder bei der Bushaltestelle beim Zoll Chancy, gelange zum Dorf und zweige auf den Wanderweg Richtung Avully ab. Dort wo der Weg nahe dem Kraftwerk auf das Strässchen gelangt, folge ich dem Strässchen mit dem Schild Richtung Büro und gehe um das Haus herum und einer Siedlung entlang.

 

Beim Kehrplatz für die Autos gehe ich in gleicher Richtung weiter. Dann wird der schmale Waldpfad durch den Durchlass der hohen Drahtzäune sichtbar. Die Tafel des Naturschutzgebietes macht mich sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Er verläuft jetzt zwischen dem Drahtzaun und der steilen Uferböschung zur Rhone, die wegen des Kraftwerks weiter unten träge fliesst. Der Drahtzaun beschützt ein Zivilschutzgelände. Am anderen Ufer saust der TGV vorbei und meine Kamera ist leider noch im Rucksack. Der Weg ist schmutzig und feucht.

 

Bei Epeisses bin ich froh, vom schmierigen Pfad ins Dorf aufsteigen zu können. Ich streife es nur und zweige nach dem Parkplatz wieder Richtung Ufer ab. Anfänglich sieht der Weg gut aus, wird dann aber wieder zum noch wüsteren Waldpfad. Auf weite Strecken verläuft eine Wasserrinne den steilen Pfad hinab. Nach einem Ab, erholsamen geradeaus und hinauf, geht es wieder einen Wasserrinnen-Weg hinunter, der am Schluss auf das offene Feld hinaufführt.

Ich bin erleichtert und erblicke die wunderbare Schilflandschaft entlang des Rhone-Ufers und hinter mir die steilen Uferhügel. Auf einem soll es ein altes Schloss gegeben haben. Ich komme zur Familiengartensiedlung auf bessere Wege und ein Strässchen. Ich gehe vom Strässchen durch ein Strässchen links durch die Siedlung an das Ufer. Dort liegt der Weiher von Touvière. Er ist laut Tafel fischreich und gehört auch zum Naturschutzgebiet. Ich raste auf einem Baumstamm am Weiher.

 

Danach gehe ich auf die Strasse, an der an Wochenenden unbedienten Bushaltestelle vorbei und auf dem Radstreifen etwas weiter, bis ich in den Wanderweg über die Strasse nach links abzweige und über die Brücke nach La Plaine gelange. Dort liegt die Bahnstation des Regionalzugs. Im Dorf haben eine Pizzeria und Bäckerei an diesem Sonntag offen. Oberhalb des Dorfes erstrecken sich Rebberge.

 

Gute Läuferinnen sollten die Route in etwa zwei Stunden schaffen. Ich habe wegen der Verhältnisse viel länger benötigt. Nach der selten schmierigen Wanderung ist für mich Schluss.

 

Links:

http://ge.ch/nature/actualites/journee-mondiale-des-zones-humide-rade-et-rhone-genevois-des-oiseaux-rares-sobservent-en-ville

https://www.unige.ch/sphn/Publications/ArchivesSciences/AdS%202004-2015/AdS%202006%20Vol%2059%20Fasc%202-3/235-242_Schonbachler_59_2-3.pdf

http://www.geneve-peche.ch/les-etangs/etang-de-la-touviere/nggallery/thumbnails