Nach Abschluss meiner Tagesetappe von Valens nach Vättis habe ich mich über die Freiluftausstellung von internationalen Künstlerinnen und Künstlern zum Thema Künstler am Wasser erfreut.
Tief in der Taminaschlucht habe ich das Gefühl erhalten, deren Wände würden sich über mir berühren. Die kühle Schlucht ist der ideale Wandertipp für heisse Sommertage. Sitzbänke entlang der Schlucht sowie beim Alten Bad Pfäfers laden zum Verweilen ein.
Noch ein letzter, steiler Aufstieg durch einen Geröllhang ist notwendig gewesen, um die herrliche Aussicht auf den Theaterturm des Origen-Festivals auf dem Julierpass zu geniessen. Daneben steht ein kleiner Turm, der als Bauhütte dient und in dem Hintergrundinformationen erfahren werden können.
Eigentlich ist es keine grosse Sache, von Bivio zum Julierpass zu wandern, sollte man meinen. In der Nacht zuvor hat es jedoch stark geregnet und der steile, ruppige Waldweg bis Trotg da n’Alac ist teils glitschig gewesen. Da komme ich nur langsam, Schritt für Schrittchen voran. Danach schliesst ein holpriger, tiefer, mit Geröll gespickter Kuhfladenweg an, der die Motorik voll fordert. Bei der Alp Suracqua ist frühzeitig Feierabend gewesen und der Tag bis zur Ankunft des Postautos genossen worden.
Die Kalte Sense entspringt dem Gantrischseeli. Weil ihr Fluss-Verlauf oberhalb von Sangernboden weglos ist, habe ich ihre Quelle nach einer dreitägigen Tour entlang des Gantrisch-Panoramaweges erreicht. Unterwegs habe ich Voralpengipfel mit atemberaubender Aussicht und mit dem Gurnigel einen weiteren Pass bestiegen.
Natürlich hätte ich auf meiner Etappe von Sur nach Bivio ein Bild über den Marmorerasee als Bild des Tages auswählen können. Schliesslich ist er von unheimlichen Geschichten umrankt. Es gibt genügend Bilder über ihn. Besonders ist jedoch der prächtige Ameisenhaufen, den ich neben dem Waldweg von Marmorera nach Bivio aufgenommen habe.
Nach der Rast am unteren Randgebiet des berühmten Naturreservats der Alp Flix ist ein sehr steiler Abstieg nach Sur gekommen. An einer Stelle musste eine mit Ketten gesicherte Felsenpartie überwunden werden. Sicherheit geht vor Geschwindigkeit. Das letzte Postauto nach Chur ist abgefahren. Was nun?
Wie das Problem gelöst worden ist sowie mehr über die lange Etappe von Riom nach Sur auf:
Am Schluss meiner ersten Julia-Etappe von Tiefencastel nach Riom habe ich Kaffee und Kuchen in der historischen Villa Carisch wohl verdient. Von Tiefencastel nach Mon habe ich gehofft, eine einfachere Route zu finden, aber sie ist länger und sportlich geworden. Dann ist es aussichtsreich bis nach Riom, dem Tagesziel und Zentrum des Origen Festivals weitergegangen.
Heute bin ich von Arth-Goldau aus auf die Rigi gelaufen. Ziel ist gewesen, Motorik und Ausdauer vertieft zu trainieren. Während meiner aktiven Zeit im SAC bin ich immer auf die Rigi gelaufen, um mich zu Sommerbeginn für Berg- und Hochtouren vorzubereiten. Die Route Arth-Goldau, Dächli, Resti, Schwendi, Alp Chäserenholz, Rigi Kulm bietet auf langen Strecken einen ruppigen Weg mit Nagelfluh-Schotter sowie ein Teilstück mit Bergwegcharakter. Die 1’200 Höhenmeter sind gut für die Kondition. Gerne mache ich bei Franz Tony Kennel in der Alp Chäserenholz Halt und versorge mich mit Alpkäse. Die Rigi ist für mein Training die grosse Schwester des Uetlibergs.
Wie wichtig die Gletscher für unser Wasser sind, zeigt dieses Bild. Ganz oben ist wenig vom unteren Rand des Allalingletschers zu sehen. Das Gletscherwasser strömt aus ihm heraus über die blank polierten Felsen und bildet die Saaser Vispa. Dieser Gletscher brach 1965 ab und verschüttete 88 Menschen. Ein späterer Gletscherabbruch blieb glücklicherweise ohne Opfer. Eine Frau erzählte mir auf der Krone des Mattmark-Staudamms, dass der Gletscher zur Zeit ihrer Kindheit noch bis unterhalb des Staudamms reichte. Dort, wo der blanke Fels sichtbar ist, war noch vor einem halben Jahrhundert Gletscher. War die Katastrophe von Mattmark ein früher Vorläufer des Klimawandels?