Seit Monaten gehe ich alpinen Flüssen entgegen und habe praktisch den ganzen Tag ihr Tosen sowie das Donnern von einmündenden Wildbächen im Ohr. Diese Flüsse tragen allesamt weibliche Namen. Und jetzt das: Sanft und still gleitet das Wasser des Doubs dahin. Friedlich zieht er seine Schleifen entlang der Hänge des Juras. Kann ein Mann so sanft sein? Offenbar ja, wenn es sich um einen Fluss mit männlichem Artikel handelt: Le Doubs.
Das ist der Eindruck meiner Startetappe von La Motte nach St. Ursanne.
Um meine Dokumentation über die Kander gelegentlich zu ergänzen, bin ich seit fast 20 Jahren wieder einmal von Frutigen nach Kandersteg gelaufen. Es ist eine Reise in die Vergangenheit der persönlichen Erinnerungen gewesen. Jetzt muss im Gegensatz zu damals beim Blausee Park-Eintritt bezahlt werden. In Kandersteg habe ich geschaut, ob das Haus noch steht, in dem wir damals gewohnt haben. Ich habe im gleichen Käseladen Käse gekauft und im gleichen Kaffee Kaffee getrunken wie damals.
Naturnah fliesst die Kander ein Stück weit ob dem Naturpark Blausee. Sonst ist sie weitgehend gebändigt.
Welcher Fluss kann von sich behaupten, in einem zum UNESCO-Welterbe erhobenen Gebiet zur Welt zu kommen? Das ist bei der Tamina der Fall, deren Quellbäche den Flanken des Piz Sardona sowie seinem Gletscher entspringen. Bei der Wanderung zu ihrem Quellgebiet oberhalb der Alp Sardona habe ich die Geschichte der Walser im Calfeisental erfahren und in einem historischen Walserhaus übernachtet.
Das Aelpli ob Arosa gilt als Quellgebiet der Plessur. Ganzjährig fliesst der Fluss jedoch nur unterhalb des Aelplisees. Das Schwemmgebiet oberhalb des Sees hat sich an diesem Tag trocken präsentiert. Ab der Talstation der Hörnlibahn liegt das Quellgebiet der Plessur nicht weit.
Ich habe die Schonfrist vor dem Eintreffen der Kaltfront genutzt und bin nach Arbeitsschluss am Freitag mittags nach Zug gefahren und vom Bahnhof aus via Seequai, Altstadt, Blasenberg auf den Zugerberg gewandert. So habe ich mich fit gehalten, weil ein regnerisches Wochenende vorausgesagt worden ist. Zurück bin ich mit Standseilbahn und Bus gefahren. Die Wegzeit vom Bahnhof Zug bis zur Bergstation Zugerberg ist mit einer Stunde 50 Minuten angegeben.
Heute kann ich endlich die Plessur als wilden Bergbach geniessen. Sie rauscht während der ganzen Wanderung von Litzirüti bis oberhalb von Arosa, zur Bushaltestelle bei der Talstation der Hörnlibahn neben mir.
Höhepunkt der Wanderung von Tschiertschen nach Litzirüti ist der Ausblick auf den Langwieser Viadukt gewesen. Der Viadukt ist ein Monument von nationaler Bedeutung.
Heute habe ich Gledi, meine vierbeinige Therapeutin, an ihrem Ferienplatz auf dem Mont Crosin besucht. Alle Therapiepferde der Epi-Stiftung bzw. der Klinik Lengg dürfen dort ihre wohl verdienten Ferien verbringen. Die Pferde haben sich an den mitgebrachten Aepfeln erfreut. Für mich ist der Aufstieg von Courtélary auf den Mont Crosin eine Zusatz-Therapie gewesen.
Heute ist auf der Etappe von der Rabiosabrücke nachTschiertschen zuerst viel Steissen angesagt gewesen. Dafür habe ich ab Praden wie auf einer Terrasse die Aussicht ins Schanfigg genossen.
In einer kurzen Wanderung bin ich von Vättis auf die Staumauer des Gigerwaldkraftwerkes gelangt. Von hier habe ich den Blick auf den Gigersee und die ihn umgebenden Bergflanken genossen. Dieser Standort wird Ausgangspunkt für die finale Etappe ins Sardonagebiet sein, wo die Quelle der Tamina liegt.