Die Bolle di Magadino ist mit dem Mündungsdelta des Ticino und der Verzasca eines der bedeutendsten Flussmündungsgebiete samt Naturschutzgebiet von Europa südlich der Alpen. Ich habe meine Wanderroute auf der benutzten Schweiz Mobil Karte eingezeichnet. Start ist in Magadino beim Casa Communale. Unterwegs bieten kleine Aussichtsplattformen eine gute Aussicht in das Ried. Die Brücke über den Ticino muss zuerst unterschritten und dann die Radwegrampe darauf benutzt werden. Es gibt ein Trottoir / Radweg auf der stark befahrenen Brücke. Dann wieder die Rampe hinunter und auf dem Damm Richtung See zurück gehen. Beim Bauernhof zweigt auch ein Naturweg in das Ried ab. Ab dem Bauernhof wird das Mündungsgebiet der Verzasca rasch erreicht. Dort verläuft am Schluss ein Holzsteg tief in das Schilfgebiet. Zurück kann man über die Brücke der Verzasca nach Tenero und dort auf einen Bus oder die Bahn gelangen. Für diese Wanderung sind je nachdem gut drei Stunden einzuplanen. Das Mündungsgebiet von Ticino und Verzasca kann so als Ensemble erfahren werden.
Tatsächlich sind fünf Frauen im Schnee unterwegs gewesen, aber zwei sind auf der Winterwanderung in Melchsee-Frutt bereits zügig zur Tannalp marschiert. Die Winterwanderung ist im Rahmen des Sektionstages der SAC Sektion Baldern durchgeführt worden. Sie ist von Monika Saxer geleitet worden, die die kranke Leiterin spontan vertreten hat. Wir durften so weit wie möglich und in unserem Tempo gehen. Deshalb habe ich seit Jahrzehnten wieder an einer SAC-Tour teilgenommen. Am Schluss haben sich alle Gruppen, ob mit Ski, Schneeschuhen oder zu Fuss im Posthuis zum gemütlichen Zusammensein beim offerierten Zabig getroffen. Alle haben ihre Wetterfestigkeit bewiesen, denn es hat den ganzen Tag geschneit und wir sind teils heftigen Windböen ausgesetzt gewesen.
Das erste Mal bin ich seit der Verstauchung meiner Zeh heute auf den Uetliberg gewandert. Ich habe den steilen Laternenweg genommen und ob Uto Staffel den Treppenweg. Ich freue mich dabei immer an den Nagelfluh-Felsen unterhalb des Gipfels und natürlich an der Fernsicht. Klar: Ich müsste für meine weitere Ertüchtigung viel mehr «meinen alten Herrn», den Uetliberg besuchen. Er tut mir gut.
Für mein weiteres Aufbautraining habe ich eine Obersee-Wanderung unternommen. Ich bin von Pfäffikon SZ dem Seeweg entlang nach Nuolen marschiert. Von dort würden zwei Varianten nach Grynau an das obere See-Ende führen. Eine Einheimische hat mir gesagt, der Seepfad unterhalb des Buchbergs sei wegen grosser Steinbrocken nicht empfehlenswert und jener über den Buchberg wegen der Burglind-Sturmschäden schwer machbar. Weil das Postauto ab Nuolen am Wochenende nicht fährt, bin ich via Pfaffenberg zur Station Wangen-Siebnen gelaufen. Besonders schön ist das Nuolener Ried. Sehenswert ist auch die barocke Kirche von Lachen. Wer diese Strecke zügig nachlaufen will, muss mit etwa vier Stunden rechnen. Jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, spüre ich die verstauchte Zeh. Es ist halt doch etwas viel gewesen.
Trotz der verstauchten Zeh versuche ich mich durch Treppensteigen und auf dem Hometrainer fit zu halten. Die kreativen Nachbarn einige Stockwerke weiter oben haben ihre Türe rechtzeitig für Halloween dekoriert. So komme ich bei jeder Runde an dieser gruseligen Szene vorbei. Ich staune immer wieder, mit wie viel Fantasie meine Nachbarn je nach Saison ihre Tür schmücken.
Der Doubs windet sich in unendlich vielen Schleifen durch die Landschaft und ist von herbstlich leuchtenden Höhenzügen gesäumt. Wer die kontemplative Ruhe schätzt, erhält genau das auf einer Wanderung am Doubs. Welch Kontrast zum umtriebigen Verzascatal!
Mehr über die Doubs-Etappe St. Ursanne – Soubey auf:
Nach dem vielen Auf und Ab auf felsigen Wegen in den letzten Etappen bin ich letztlich in Sonogno angekommen. Sonogno wirkt nicht nur wie ein museales Dorf auf mich, es hat auch ein kleines, informatives Museum, dessen Besuch sich lohnt.
Das Flussbett der Verzasca ist reich an polierten Felsblöcken und ihr Wasser schimmert smaragdgrün. Die Wanderwege entlang ihres Laufes fordern ein ständiges Auf und Ab über Felstritte und grobe Treppenstufen. Die Berghänge blicken trotzig steil auf die Menschen herab. Die Auenwälder entlang der Verzasca leuchten in lieblichem Oktoberlicht. Immer wieder kommen spektakuläre Ausblicke wie hier der Wasserfall namens Val Mött. Die Wanderung von Ganne nach Frasco ist wunderbar und streng zugleich gewesen.
Wegen meiner Verpflichtungen in Zürich ist es mir ganz recht gewesen, nur das kurze Stück zwischen Corippo und Lavertezzo zurückzulegen. Bei Lavertezzo haben sich ein junger Mann und eine junge Frau an einer über die Verzasca gespannte Slackline versucht. Sie sind am Seil gesichert gewesen, um nicht in die smaragdgrüne Verzasca zu stürzen. Unten links steigen Taucher in den Fluss. Kein Wunder, zieht die Verzasca Scharen von Erlebnishungrigen an.
Viele hohe Felstritte und schmale Wege über Stock und Stein prägen die Wanderung zwischen Mergoscia und dem pittoresken Dorf Corippo. Dazwischen öffnen sich aufregende Tiefblicke auf den Lago di Vogorno. Am Schluss bin ich froh, von Corippo bis zur Postautohaltestelle wieder normal gehen zu dürfen. Ich habe den Weg von früher her schon gekannt, aber 1993 ging das noch problemlos ohne Stöcke. Weil ich zusätzliche Fertigkeiten erarbeitet habe, bin ich für dokumentarische Zwecke für die Website nochmals diesen ruppigen Weg gegangen.