Das erste Mal bin ich seit der Verstauchung meiner Zeh heute auf den Uetliberg gewandert. Ich habe den steilen Laternenweg genommen und ob Uto Staffel den Treppenweg. Ich freue mich dabei immer an den Nagelfluh-Felsen unterhalb des Gipfels und natürlich an der Fernsicht. Klar: Ich müsste für meine weitere Ertüchtigung viel mehr «meinen alten Herrn», den Uetliberg besuchen. Er tut mir gut.
Für mein weiteres Aufbautraining habe ich eine Obersee-Wanderung unternommen. Ich bin von Pfäffikon SZ dem Seeweg entlang nach Nuolen marschiert. Von dort würden zwei Varianten nach Grynau an das obere See-Ende führen. Eine Einheimische hat mir gesagt, der Seepfad unterhalb des Buchbergs sei wegen grosser Steinbrocken nicht empfehlenswert und jener über den Buchberg wegen der Burglind-Sturmschäden schwer machbar. Weil das Postauto ab Nuolen am Wochenende nicht fährt, bin ich via Pfaffenberg zur Station Wangen-Siebnen gelaufen. Besonders schön ist das Nuolener Ried. Sehenswert ist auch die barocke Kirche von Lachen. Wer diese Strecke zügig nachlaufen will, muss mit etwa vier Stunden rechnen. Jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, spüre ich die verstauchte Zeh. Es ist halt doch etwas viel gewesen.
Trotz der verstauchten Zeh versuche ich mich durch Treppensteigen und auf dem Hometrainer fit zu halten. Die kreativen Nachbarn einige Stockwerke weiter oben haben ihre Türe rechtzeitig für Halloween dekoriert. So komme ich bei jeder Runde an dieser gruseligen Szene vorbei. Ich staune immer wieder, mit wie viel Fantasie meine Nachbarn je nach Saison ihre Tür schmücken.
Der Doubs windet sich in unendlich vielen Schleifen durch die Landschaft und ist von herbstlich leuchtenden Höhenzügen gesäumt. Wer die kontemplative Ruhe schätzt, erhält genau das auf einer Wanderung am Doubs. Welch Kontrast zum umtriebigen Verzascatal!
Mehr über die Doubs-Etappe St. Ursanne – Soubey auf:
Nach dem vielen Auf und Ab auf felsigen Wegen in den letzten Etappen bin ich letztlich in Sonogno angekommen. Sonogno wirkt nicht nur wie ein museales Dorf auf mich, es hat auch ein kleines, informatives Museum, dessen Besuch sich lohnt.
Das Flussbett der Verzasca ist reich an polierten Felsblöcken und ihr Wasser schimmert smaragdgrün. Die Wanderwege entlang ihres Laufes fordern ein ständiges Auf und Ab über Felstritte und grobe Treppenstufen. Die Berghänge blicken trotzig steil auf die Menschen herab. Die Auenwälder entlang der Verzasca leuchten in lieblichem Oktoberlicht. Immer wieder kommen spektakuläre Ausblicke wie hier der Wasserfall namens Val Mött. Die Wanderung von Ganne nach Frasco ist wunderbar und streng zugleich gewesen.
Wegen meiner Verpflichtungen in Zürich ist es mir ganz recht gewesen, nur das kurze Stück zwischen Corippo und Lavertezzo zurückzulegen. Bei Lavertezzo haben sich ein junger Mann und eine junge Frau an einer über die Verzasca gespannte Slackline versucht. Sie sind am Seil gesichert gewesen, um nicht in die smaragdgrüne Verzasca zu stürzen. Unten links steigen Taucher in den Fluss. Kein Wunder, zieht die Verzasca Scharen von Erlebnishungrigen an.
Viele hohe Felstritte und schmale Wege über Stock und Stein prägen die Wanderung zwischen Mergoscia und dem pittoresken Dorf Corippo. Dazwischen öffnen sich aufregende Tiefblicke auf den Lago di Vogorno. Am Schluss bin ich froh, von Corippo bis zur Postautohaltestelle wieder normal gehen zu dürfen. Ich habe den Weg von früher her schon gekannt, aber 1993 ging das noch problemlos ohne Stöcke. Weil ich zusätzliche Fertigkeiten erarbeitet habe, bin ich für dokumentarische Zwecke für die Website nochmals diesen ruppigen Weg gegangen.
Seit Monaten gehe ich alpinen Flüssen entgegen und habe praktisch den ganzen Tag ihr Tosen sowie das Donnern von einmündenden Wildbächen im Ohr. Diese Flüsse tragen allesamt weibliche Namen. Und jetzt das: Sanft und still gleitet das Wasser des Doubs dahin. Friedlich zieht er seine Schleifen entlang der Hänge des Juras. Kann ein Mann so sanft sein? Offenbar ja, wenn es sich um einen Fluss mit männlichem Artikel handelt: Le Doubs.
Das ist der Eindruck meiner Startetappe von La Motte nach St. Ursanne.
Um meine Dokumentation über die Kander gelegentlich zu ergänzen, bin ich seit fast 20 Jahren wieder einmal von Frutigen nach Kandersteg gelaufen. Es ist eine Reise in die Vergangenheit der persönlichen Erinnerungen gewesen. Jetzt muss im Gegensatz zu damals beim Blausee Park-Eintritt bezahlt werden. In Kandersteg habe ich geschaut, ob das Haus noch steht, in dem wir damals gewohnt haben. Ich habe im gleichen Käseladen Käse gekauft und im gleichen Kaffee Kaffee getrunken wie damals.
Naturnah fliesst die Kander ein Stück weit ob dem Naturpark Blausee. Sonst ist sie weitgehend gebändigt.
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